13.03.2025, NZZ
Nach der jüngsten Zoll-Erhöhung der Vereinigten Staaten gegenüber der EU droht ein neuer transatlantischer Handelsstreit. Die EU plant, auf die Zölle der Amerikaner mit Gegenzöllen zu reagieren – auf Einfuhren im Wert von 26 Milliarden Dollar. Spieltheoretiker, unter anderem Axel Ockenfels, sind davon überzeugt, dass ein handelspolitisches Desaster noch verhindert werden kann, und raten der EU, basierend auf spieltheoretischen Erkenntnissen, zu einer Tat-for-Tat-Strategie („Wie du mir, so ich dir“). Demnach soll die EU durch einen kooperativen Spielzug in Vorleistung treten und den USA anbieten, Zölle auf ihre Produkte zu senken. Reagieren die USA ihrerseits kooperativ und senken ebenfalls die Zölle, könnte so eine wohlfahrtssteigernde Zollabbau-Spirale entstehen. Gelingt dies nicht, so raten sie zur weiteren Liberalisierung des Binnenmarktes, um ein Gegengewicht zum transatlantischen Protektionismus zu schaffen.